Das Neue Wettsteinhaus, auch Lüscherhaus genannt, steht beispielhaft für die bauliche Entwicklung Riehens in der Zeit nach 1522. Damals wurde das Bauerndorf von Basel gekauft und wohlhabende Stadtbürger begannen, sich an der gute Lage stattliche Landsitze zu bauen. Dank seinen vielen namhaften Besitzerinnen und Besitzern, lassen sich anhand des Neuen Wettsteinhauses spannende Geschichten aus fünf Jahrhunderten erzählen.
Am Anfang stand der Basler Seidenhändler Balthasar Meigel, der sich das Bauernhaus im Jahr 1576 zu einem stattlichen Herrschaftshaus im nachgotischen Stil umbauen liess. 1662 kam der Namensgeber, der Basler Bürgermeister und ehemalige Riehener Landvogt Johann Rudolf Wettstein, der grössere Umbauten vornehmen liess. Im Jahr 1890 kaufte der Basler Bankier Rudolf Lüscher-Burckhardt die Liegenschaft. Auf ihn und seinen Sohn, den Kunstmaler Jean-Jacques Lüscher-Simonius, bezieht sich die heute gängige Bezeichnung ‹Lüscherhaus›. Seit 1963 gehört das Haus der Einwohnergemeinde Riehen und dient als Verwaltungsgebäude.